Sepidar Theater / Ich bin schon tot / (c) Gerd Schmedes

Sepidar Theater

Performance Schattentheater Figuren- / Objekttheater

Das 2016 von den Theaterwissenschafts-Studierenden Bahareh Sadafi und Mamadoo Mehrnejad gegründete Sepidar Theater ist ein Kollektiv aus Kulturschaffenden verschiedener kultureller Hintergründe. Die in Dortmund und Bochum ansässigen Künstler:innen arbeiten mit Formen des Figuren-, Objekttheaters, Physical Theatre sowie des Dokumentarischen Theaters. Thematischer Schwerpunkt ihrer Arbeiten ist ein philosophischer Blick auf zeitgenössische Fragen wie die nach Identität, Herrschaftsstrukturen und Modellen sozialen Zusammenlebens. Ihre erstes performatives Tryout entwickelten sie 2016 auf Grundlage des iranischen Märchens "Der kleine schwarze Fisch" in Bochum. Die Arbeit wurde zum 45. Fritz-Wortelmann-Preis-Wettbewerb eingeladen.

Seit 2017 nahm das Sepidar Theater an der Rechercheplattform "Cheers for Fears Transit" teil und präsentierte in diesem Rahmen konzeptionelle Skizzen von "Die Geworfenen" im Ringlokschuppen Ruhr sowie im Theater Dortmund. Im Oktober 2019 feierte es mit „Die Geworfenen“ im Roto Theater Dortmund Premiere. In der Performance mit interkulturellem Schwerpunkt widmete sich das Kollektiv der Geworfenheit des menschlichen Seins und stellte die Frage nach (Un-)Abhängigkeiten des Individuums in einer Mischung aus Objekttheater, Klanginstallation und Physical Theatre. Weitere Vorstellungen fanden in der Parzelle im Depot in Dortmund statt.

2021-2023 entwickelte das Kollektiv eine Trilogie über die Existenz der Frau*:
In 2021 kam "Ich bin schon tot" zur Premiere, eine Performance über das globale Phänomen Misogynie, Femizide und Gewalt gegen Frauen*, die in Koproduktion mit dem Theater im Depot entstand. In 2022 nahm das Kollektiv mit „Hosenrolle“ hingegen eher strukturell-diskursive Zwänge und Mechanismen, denen Frauen* unterlegen sind, in den Blick. Konkret beschäftigten sie sich mit dem Phänomen, dass Frauen* weiblich gelesene Attribute verschleiern, zugunsten einer performten Männlichkeit oder sogar männliche Identitäten annehmen, um in einer patriarchal geprägten Welt wirksam sein zu können. "Hosenrolle" feierte am 28. Oktober 2022 im Fletch Bizzel Premiere. „Phantomschmerz“ markiert 2023 den abschließenden Teil der Trilogie über die Lebensrealität von Frauen*. Dort, wo der Ausblick auf selbstbestimmte Gegenentwürfe zu bestehenden Formen einer im Patriarchat gelebten Weiblichkeit in „Hosenrolle“ beginnt, setzt „Phantomschmerz“ an und nimmt feministische Kämpfe und Widerstandspraxen von Frauen* in den Blick.

Mit der künstlerischen Recherche "Erzähl mir eine Geschichte" über das kollektive Geschichte machen, residierten sie im Februar 2022 im Rahmen des experimentier.Labors im .dott.werk

Das junge Theaterkollektiv arbeitet interdisziplinär und erweitert das Kernteam um immer neue Künstler:innen aus ganz NRW.