Ist das Ruhr oder kann das weg?

Film Videokunst

Ein Kurz-Kunst-Film über Heimatgefühle.

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Frei nach Kafka ist die Heimat ein Mütterchen, das Krallen hat. Eine Sehnsucht, der wir glücklich entflohen sind und die wir uns doch immer wieder herbeiwünschen. Eine Erinnerung, die wir lieben und hassen, Heimat ist eine fiktive Absurdität, eine absurde Fiktion, eine Inszenierung des Wünschenswerten. Im Ruhrgebiet ist Heimat auch ein Abschiedsschmerz und Willkommenskultur, eine Herzensangelegenheit oder letztlich nur im Suff zu ertragen. 

Darsteller: Thomas Kemper & Hans-Peter Krüger
Text: Hans-Peter Krüger
Filmproduktion: Mario Simon

Fantastische Premiere mit Frikadellen

Am 28. Januar 2022 sind die Türen zum .dott.werk geöffnet, wie jeden Freitagnachmittag – zum .dott.salon. Ankommende sehen schon von Ferne durchs Schaufenster viele Besucher:innen, mit einem Bierchen oder einem Glas Wein, plaudernd, auf Sesseln, Stühlen, Sofas, in warmem Licht. Das .dott.werk hat zur Filmpremiere geladen. Die Künstler sind anwesend: alle drei.

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Film ist jetzt auch online zu sehen!

„Ist das Ruhr oder kann das weg?“ heißt der Kunst- und Kurzfilm von und mit den zwei Schauspieler-(R)Urgesteinen und Tausendsassas Hans-Peter „Fips“ Krüger und Thomas Kemper. Filmproduktion: Mario Simon, Leiter der Medienabteilung der Akademie für Theater und Digitalität. Für alle, die bei der Premiere nicht dabei sein konnten: Der Film ist hier oder auf unserem Vimeo-Kanal ab sofort auch online zu sehen. Das erwartet euch: Ihr taucht ein in den Urwald Ruhrwald und begreift: Flözigkeit ist ein Gefühl. „Ein leiser Ruhrschrei hinaus in den Wahn der Welt“: Der Urmensch ist auf der Suche nach dem R. Unsere Ruhr.

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Publikum fordert zweite Vorstellung

Und das habt ihr leider verpasst: Die Begrüßung im .dott.werk – nach obligatorischer Corona-Kontrolle – war herzlich, der Filmbeginn: nackt! Ruhrgebiets-Bildwelten treffen auf (r)urige Wortkunst, der Text stammt von Fips Krüger. Frieden – Freiheit – Frikadellen. Das ist das Motto der Filmpremiere mit rotem Teppich, Bierempfang und, natürlich: Frikadellen, gemacht und gebraten von Thomas Kemper. Filmkunst und Frikadellen, großer Applaus! Das Publikum ist so begeistert, dass der Film gleich noch einmal gezeigt werden muss.

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Ist das Ruhr oder kann das weg? / Hans-Peter Krüger, Thomas Kemper & Mario Simon / © Jonathan Zipfel

Melancholisch und saukomisch

Der gut fünfminütige Kurzfilm ist eine Hommage an das R und die Uhr in uns allen, so klug, melancholisch und saukomisch wie das Leben an der Ruhr, über- und untertage, drüber und drunter. Ein köstlicher Abend in seliger Stimmung und mehr Publikum als erwartet, dennoch genug Frikadellen – auch vegan – für alle. Ein Kleinod von und für Ruhrmenschen. Wie schön, dass jeden Freitag .dott.salon ist!  Und die Frage des Abends – ist das Ruhr oder kann das weg? – lässt sich nicht in einem Wort beantworten. Erstens: Ja, das ist Ruhr, und wie! Zweitens: Nein! Das kann nicht weg!

Ein Projekt des experimentier.­Labor von .dott – Dortmunder Tanz- und Theaterszene gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW im Rahmen des Programms #heimatruhr und dem Kulturbüro Dortmund.